Die Schicksalsfrage der Menschenart scheint mir zi sein, ob und in welchem Maße es ihrer Kulturentwicklung gelingen wird, der Störung des Zusammenlebens durch den menschlichen Aggressions- und Selbstvernichtungstrieb Herr zu werden. In diesem Bezug verdient vielleicht gerade die gegenwärtige Zeit ein besonderes Interesse. Die Menschen haben es jetzt in dei Beherrschung der Naturkräfte soweit gebracht, daß sie es mit deren Hilfe leicht haben, einander bis auf den letzten Mann auszurotten. Sie wissen das, daher ein gut Stück ihrer gegenwärtigen Unruhe, ihres Unglücks, ihrer Angststimmung. Und nun ist zu erwarten, daß die andere der beiden „himmlischen Mächte", der ewige Eros, eine Anstrengung machen wird, um sich im Kampf mit seinem ebenso unsterblichen Gegner zu behaupten.

S. Freud. Das Unbehagen in der Kultur.

Ist unser Leben ohne Gewalt möglich? Aggression ist gleichzeitig Spiritus Agens und eine Zerstörungskraft. Ohne bestimmten Anteil der Aggression kann man sich nicht durchkämpfen, durchhalten, überleben. Welchen Anteil kann man für zulässig halten? Ist die Welt ohne Waffen möglich? Provozieren wir vielleicht unsere Kinder, indem wir ihnen immer neues aggressives Spielzeug anbieten?

Das Projekt basiert auf dem Kontrast von zerrissenen schwarz-weißen Fotos von SPIELENDEN Kindern und einem farbigen Hintergrund, der aus dem Zusammenhang gerissen wurde. Wenn das Foto aus dem Kontext der Situation herausgerissen wird, werden die Spiele zu Szenen von Mord und Gewalt.